Kurz vor den Sommerferien besuchten 16 Jugendliche der Barbarossaschule im Rahmen ihres Unterrichts „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) die Evangelische Öffentliche Bücherei in Remagen. Zusammen mit ihren Lehrerinnen Johanna Kretschmer und Natacha Albrecht hatte sich die Gruppe auf den Weg gemacht, um einen weiteren Ort kennen zu lernen, an dem sie sich mit der deutschen Sprache vertraut machen konnten. Die Jugendlichen kommen aus der Ukraine, Russland, Moldawien, Spanien, Syrien, aus der Dominikanischen Republik und dem Kosovo. Sie leben noch nicht lange in Deutschland.
Schon in der kurzen Begrüßungsrunde stellten alle unter Beweis, dass sie sich bereits recht gut auf Deutsch vorstellen können. Auch bei den weiteren Aktionen zeigten sie, dass sie sich mit der deutschen Sprache schon intensiv befasst haben. Anhand von Piktogrammen suchten die Jugendlichen passende Medien und begründeten, warum sie diese Medien ausgesucht hatten.
Dass sie jedoch Theaterspielen lieben und ein vorgelesenes Märchen derart gut umsetzen konnten, damit erstaunten die Jugendlichen die Büchereileiterin Helene Schäuble.
So wurde „Schneewittchen“ zu einem Improvisationstheater, an dem alle Beteiligten sehr viel Spaß hatten. In der Rolle des ängstlichen Schneewittchens, der bösen Königin, der weinenden Zwerge, des sprechenden Spiegels und des schönen Königssohns wussten die Jugendlichen zu überzeugen, und reichte an manchen Stellen die Sprache nicht, so ließ man Mimik und Gestik sprechen.
Zum Schluss wurde auf allgemeinen Wunsch Scharade gespielt – ein wirklich bei allen Kindern ein beliebtes Spiel, das Fantasie und Schauspielertalent erfordert und ganz nebenbei Vokabeln abfragt.
Alle waren sich nach diesem sehr kurzweiligen Vormittag einig – die Bücherei als außerschulischen Lernort sollte man öfters aufsuchen!
Die Schülerinnen und Schüler wollen schnellstmöglich Deutsch lernen, damit sie in der Schule Erfolg haben und anschließend eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Ihnen ist sehr bewusst, dass sie nur über das rasche Erlernen der Sprache später in der Lage sein werden, in einem guten Beruf arbeiten zu können.
Wir danken Frau Schäuble für ihre Einladung, das vielfältige Angebot der Sprachvermittlung und Sprachaktionen in der Evangelischen Öffentlichen Bücherei Remagen nutzen zu dürfen.
Wir kommen gerne wieder!
Text und Fotos: Johanna Kretschmer