Was ist der „Elefantengang“?
Wie teuer ist eine Fernsehkamera?
Was ist ein Paternoster?
Warum hat das WDR-Gebäude 5 Keller-Stockwerke?
Fragen über Fragen, deren
Beantwortung im Rahmen einer
Führung der Klasse 8b durch das Funkhaus des WDR in Köln möglich wurde. Eine nette junge Dame namens Alexandra übernahm unsere Gruppe und wusste durch zahlreiche Anekdoten neben reinen Informationen zur Gegenwart auch mit interessanten Geschichten aus der Vergangenheit zu unterhalten.
So konnte auf dem Gang durch das Funkhaus unter anderem geklärt werden, warum es beim WDR in Köln einen „Elefantengang“ gibt. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte sich ein Junge im Rahmen eines Preisausschreibens einen Ritt auf einem Elefanten gewünscht. Da das Motto „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen!“ ohne Einschränkungen auch beim WDR gilt, holten Mitarbeiter einen Elefanten aus dem Kölner Zoo und brachten diesen durch eben jenen „Elefantengang“ zum Drehort für die Sendung. Natürlich durfte der Junge seinen Ritt auf dem Elefanten vor der Kamera auch genießen.
Fernsehkameras sind in einem Funkhaus sicherlich keine
Seltenheit, aber die Menge, in der die Besucher diese komplexe Technik im Funkhaus in Köln bewundern können, ist schon bemerkenswert. Auf die vorsichtige Frage, was denn eine solche Kamera eigentlich koste, kam eine Antwort, die uns zunächst die Luft anhalten lies – ca. € 250.000!
Von außen sieht das Funkhaus nicht unbedingt allzu neu aus. Tatsächlich stehen Teile dieses ehrwürdigen Gebäudes heute bereits unter Denkmalschutz, wie der Aufzug mit seinen zahlreichen Kabinen, die endlos an den Wartenden auf den Etagen des Gebäudes vorbeifahren. Einen solchen Aufzug bezeichnet man als Paternoster. Ein Aufzug ohne Türen; man springt einfach hinein und wenn man an seiner gewünschten Etage angekommen ist, springt man wieder hinaus. Gerne hätten wir es selber ausprobiert, aber Kindern ist die Mitfahrt leider untersagt. Natürlich hätten wir eine Fahrt durch das Dach- und unterste Kellergeschoss sehr genossen und, mit ein wenig Glück, wären einige „Runden“ möglich gewesen. Einen solchen Aufzug sieht man nicht jeden Tag!
Wir sahen mehrere Studios ( „Hart aber Fair“, „Sportstudio“, „Morgen Show“, „Presse Club“) die wir durch unendlich scheinende Gänge erreichten, alles unterirdisch. Dabei erfuhren wir, dass dieses, wie ein Labyrinth wirkende, Kellergeschoss 5 Stockwerke in die Tiefe reicht. Warum? Als das WDR- Gebäude nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurde, durfte kein Gebäude in Köln höher als der berühmte Kölner Dom gebaut werden, das Wahrzeichen der Stadt Köln.
Viel Technik gab es in den Studios, Lichteffekte, Kameras, Monitore, Strahler, Mischpulte.
Alles wirkte gar nicht so groß, wie man es auf dem Fernsehschirm sieht - Spezialeffekte belehrte man uns! Fernsehen „machen“ ist immer auch ganz schön trickreich! Vieles ist mehr Schein als Sein, wie an den zahlreichen Projektionsflächen zu erkennen war, die dem Zuschauer vor dem Fernseher vorspiegeln, die Gäste im Studio hätten den Blick über die Stadt Köln, obwohl sie in einem Studio im dritten Kellergeschoss sitzen. Besonders interessant war das Experimentieren mit akustischen Effekten. Zum Beispiel das Gehen auf geschlossener Schneedecke oder das Rufen aus der Ferne und vieles mehr, was in Filmen und Hörspielen für einen realistischen Eindruck Zuschauer/Zuhörer benötigt wird.
Kurzbewertung: Es lohnt sich den WDR zu besuchen und Einblicke in die Welt der Medien zu gewinnen, wo manches anders ist, als es scheint!